Montag, 13. August 2012

Donde fueras haz lo que vieras (Anreise)

Auch zum Abschied zeigt sich wieder: so wunderschön ist Dresden!!

Nach 12 Stunden Reise über Düsseldorf lande ich im sonnigen Miami...

...die Palmen locken vor dem Flughafen...


...aber ich darf den Flughafen nicht verlassen...
...und muss statt frischer Luft mit der maritimen Dekoration Vorlieb nehmen


Aber nach einem weiteren Nachtflug dann endlich: SANTIAGO
(hier: Plaza de Armas, der zentralste und äteste Punkt der Stadt)


Ein Blick aufs Zentrum vom Cerro Santa Lucia aus - der einzige künstlich angelegt Hügel Santiagos

Wolkenkratzer hinter Aloe Vera - Pflanzen





Ebenfalls Cerro Santa Lucia

Straßenhunde, hier an der Plaza de Armas, sind omnipräsent - angeblich setzen Chilenen sie einfach vor die Tür, wenn sie keine Lust mehr auf ihr Haustier haben...

...Auch bei der Touristenführung  sind sie ständige Begleiter





















Kathedrale an der Plaza de Armas

Statue für die Mapuche (Ureinwohner) an der Plaza de Armas,
gebaut 1992 als erstes sichtbares Zeichen für den Versuch einer öffentlichen Integration


"Kaffee mit Beinen" Der chilenische Kaffee ist so schlecht, dass 1960 das erste "Kaffee mit Beinen" eröffnet hat. Seitdem servieren in den Kaffeehäusern leichtbekleidete Damen die Plörre, um vom faden Geschmack abzulenken. Inzwischen haben sich auch Kaffeehäuser entwickelt, in denen die Bedienung nur noch Bikini trägt und in so genannten "glücklichen Minuten", in denen für eine Minute die Tür verschlossen wird, komplett die Hüllen fallen lässt. Ich persönlich bin, seit ich in Chile bin, auf Tee umgestiegen.

Nicht nur in Kaffeehäusern, auch im Präsidentenpalast "La Moneda" wird der Chilene bespaßt. Hier werden regelmäßig Konzerte veranstaltet und auch während der Touristentour drang laute Musik heraus. La Moneda war auch Schauplatz des Militärputschs gegen Salvador Allende 1973.

Die Statue Allendes, vor dem Präsidentenpalast, wird angeblich von ebenso vielen Chilenen geküsst wie angespuckt.

Ein ebenfalls großer Chilene, wegen seiner großen Schneidezähne liebevoll  "el conejo"/"das Kaninchen" genannt, hatte mit seinem Masterplan, geröstete Nüsse in Santiago zu verkaufen, keinen Erfolg. Daraufhin verkaufte er Hab und Gut, verlegte sein Geschäft nach New York und erwirtschaftete sich dort ein Vermögen - vom Nüsseröster zum Millionär. Aber auch heute noch kommt er ab und an ganz bescheiden zum Nüsseverkaufen in die Straßen von Santiago.

Die Spuren von Erdbeben sind immer wieder deutlich sichtbar, hier an der Fassade des Opernhauses.

Der "deutsche Brunnen" war ein Geschenk der duetschen Gesellschaft zur Feier des 100-jährigen Jubiläums der Unabhängigkeit in Chile 1910. Das erwartete Geschenkt zum 200-jährigen Jubiläum 2010 blieb aus.

Wandbild für Gabriela Mistral, Dichterin, Nobelpreisträgerin für Literatur (1945), und Frauenrechtlerin. Nicht zuletzt infolge ihrer Bemühungen wurde das Frauenwahlrecht 1949 durchgesetzt. Ihr Abbild ist auch auf dem 5000-Peso-Schein abgebildet, der umgangssprachlich daher auch "Gabriela" genannt wird. Im Gegensatz zum "Luca" (1000 Pesos) und vielen anderen, scheinbar endlos vielen, Bezeichnungen für das "plata".

Blick auf Santiago vom Cerro San Cristobal

Pablo Neruda, der sicher bekannteste chilenische Poet, hier als Graffiti verewigt, hatte in Santiagos Viertel Bellavista ein Haus für seine Geliebte. "La Chascona"/"die Ungekämmte", nennt sich in Anspielung auf diese Dame nun das Haus, das er exzentrisch einrichten ließ. Seine Liebe zur See zeigt sich in der Einrichtung, das Haus gleicht einem Schiff, und überall finden sich maritime Acessiores.
Leider ist es verboten, dort Fotos zu machen, daher hier der Foto-Link für alle Interessierten: https://www.google.cl/search?q=pablo+neruda+haus+santiago&oe=utf-8&aq=t&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&um=1&ie=UTF-8&hl=de&tbm=isch&source=og&sa=N&tab=wi&ei=QR4pUI7hBKOS6wHuwoAQ&biw=1024&bih=471&sei=RR4pUN22B6jm6gHh7YCQCQ

Donde fueras haz lo que vieras (Wohin du hingehst, mach das, was du siehst)

Mit diesen Worten eines weisen spanischen Mannes im Hinterkopf "machte ich also los" von Sachsen nach Santiago. Während der Flug von Dresden nach Miami sehr ruhig verlief, war bereits in Miami eine andere Mentalität spürbar. Leute sprachen gleichermaßen englisch und spanisch, und vor allem sprachen sie viel. Schon am Flughafen wurde ich mehrfach einfach von irgendwelchen Leuten angequatscht (auf spanisch und auf englisch), woher ich komme, woin ich gehe, etc. Im Flug von Santiago nach Miami hatte ich dann eine andauernde Konversation mit einem Amerikaner aus Philadelphia, der zu einer Hochzeit in der Nähe von Santiago reiste. In Santiago selbst wurde ich dann eher angegafft, als angesprochen. Die Leute starrten mir regelrecht in die blauen Augen. Einen Mann schien ich richtig verschreckt zu haben. Mit dem Ausruf "Uuuuh, que ojos azules" ist er richtig zurückgeschreckt, als ich an ihm vorbeigegangen bin. Das komische Gefühl, ein Alien in diesem Land zu sein, wurde besser, als ich im Hostel zwei Backpackerinnen aus Südafrika kennengelernt habe, mit denen ich die Tage in Santiago verbracht habe. Und im Bus nach Talca wiederholte sich die ununterbrochene Konversation mit einem Sitznachbarn in öffentlichen Verkehrsmitteln, diesmal einem jungen Chilenen, der mir zuallererst einen Schokoriegel schenkte, und auf dessen Handy ich dann brüderlich chilenische Musik und Filme mitschauen durfte. Und dann kam ich auch schon in Talca an - und das erzähl ich euch dann im nächsten Post...